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Polyvinylidenfluorid (PVDF) ist ein thermoplastischer Fluorpolymer mit sehr hoher Reinheit, da es ein Homopolymer ohne Zusatzstoffe wie z.B. Stabilisatoren und Farbstoffe ist. Dadurch ist PVDF physiologisch unbedenklich und kann im Reinstmedienbereich eingesetzt werden. Außerdem besitzt es eine hohe mechanische Festigkeit und eine sehr gute chemische Widerstandsfähigkeit. Im Vergleich zu anderen Fluorkunststoffen lässt sich PVDF einfach und gut verarbeiten.
PVDF besitzt aufgrund seiner chemischen Struktur eine gute Beständigkeit gegen UV- und Gammastrahlung und ist sehr alterungsbeständig. Da es sich um einen transluzenten Werkstoff handelt, sind die Medien der UV-Strahlung ausgesetzt.
PVDF eignet sich gemäß FDA "Title 21, Code of Regulations (USA) Chapter 1, part 177.2510" für die sichere Verwendung für Gegenstände, die für wiederholten Kontakt mit Nahrungsmitteln bestimmt sind. PVDF ist zugelassen für den Einsatz in Verarbeitungsanlagen und Lagervorrichtungen des "US-Department of Agriculture (USDA)". PVDF entspricht auch den Kriterien der "3-A Sanitary Standards for Multiple-Use Plastic Materials Used as Product Contact Surfaces for Dairy Equipment, Serial-No.2000".
Die Oberfläche von PVDF bildet für die Vermehrung von Mikroorganismen einen ebenso ungünstigen Nährboden wie Glas. So lautet das Schlußergebnis einer Untersuchung, die Solvay von "Centre d' Enseignement et de Recherches des Industries Alimentaires et Chimiques" (CERIA in Brüssel) durchführen ließ. Aufgrund dieser Eigenschaft wird PVDF in der Lebensmittelindustrie (z.B. in Molkereien) wie auch in der pharmazeutischen Industrie (z.B. für sterilisierbare Präzisionsdosierpipetten) und im Reinstmedienbereich der Halbleiterindustrie eingesetzt.
PVDF hat eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gegen die meisten anorganischen und organischen Säuren, oxidierende Medien, aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, Alkohole und halogenhaltige Lösemittel. Es widersteht Halogenen - insbesondere Brom (aber nicht Fluor) - und schwachen Laugen. Es wird abgebaut von rauchender Schwefelsäure, einigen stark basischen Aminen, konzentrierten und heißen Alkalien sowie Alkalimetallen. In stark polaren Lösemitteln, wie Aceton und Ethylacetat, quillt es und ist etwas löslich in aprotischen Lösemitteln wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid.