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Polypropylen (PP) besitzt im Vergleich zu PE eine höhere Wärmebeständigkeit und ist somit ein günstiger Standardwerkstoff für den Einsatz bei höheren Temperaturen.
Weiterhin zeichnet er sich durch hohe mechanische Festigkeit, gute chemische Widerstandsfähigkeit und physiologische Unbedenklichkeit aus.
Unser Lieferprogramm beinhaltet verschiedene Polymertypen: Die Homopolymere (PP-H), die sich ausschließlich aus Propylen-Molekülen zusammensetzen, und die beiden verschiedenen Copolymere, bei denen in Blöcken (Polypropylen Blockcopolymerisat, PP-B) oder statistisch verteilt (Polypropylen Randomcopolymerisat, PP-R) Ethylenmonomere eingebaut sind. Unsere Rohre werden standardmäßig aus PP-H und unsere Formteile aus PP-R gefertigt. Beide Typen sind hoch wärmestabilisiert und bestens geeignet für die Herstellung von druckbeanspruchten Rohrleitungssystemen. Die verschiedenen Propylentypen lassen sich mit allen gängigen Schweißverfahren verbinden.
Die Schlagzähigkeit ist temperaturabhängig und nimmt mit steigender Temperatur zu bzw. mit fallender Temperatur ab. PP-R weist im Vergleich zu PP-H eine bessere Schlagzähigkeit auf.
PP-Homopolymerisate
PP-Randomcopolymerisate
Gegenüber energiereicher Strahlung ist Polypropylen im Allgemeinen nicht dauerhaft beständig. Bei Einwirkung energiereicher Strahlen auf Polypropylen kann es zu einer vorübergehenden Festigkeitserhöhung durch Vernetzung der Molekularstruktur kommen. Bei dauerhafter Strahlenbelastung kommt es aber zu einem Bruch der Molekülketten und damit durch die Schädigung des Werkstoffes zu einer erheblichen Festigkeitsminderung. Diesem Verhalten ist durch einen Abminderungsfaktor Rechnung zu tragen, der experimentell ermittelt werden muß.
Rohrleitungen aus grauem Polypropylen sind nicht UV-stabilisiert und müssen daher entsprechend geschützt werden. Ist ein wirksamer Schutz nicht möglich, ist gemäß DVS 2210-1 der Einsatz im Freien dennoch möglich. Unter UV-Strahlung bildet sich auf der Rohroberfläche eine Oxidschicht aus, welche durch einen rechnerischen Wanddickenaufschlag aufgefangen werden kann. Diesen Wanddickenzuschlag sollte gemäß DVS mindestens 2 mm betragen. Die Einsatzdauer ist hierbei auf 10 Jahre begrenzt.
Polypropylen entspricht in seiner Zusammensetzung den einschlägigen lebensmittelrechtlichen Bestimmungen (nach BGA und KTW-Richtlinien). Weiterhin sind die PP-Rohre und -Formstücke auf Trinkwassertauglichkeit überprüft und zugelassen.
Grundsätzlich gilt PP als beständig gegenüber einer Vielzahl von Säuren und Laugen. Alkalilaugen, Phosphorsäure, Salzsäure sind nur ein Auszug dessen, wogegen PP resistent ist. Gegenüber Kohlenwasserstoffen ist PP hingegen nur bedingt beständig, da es zu einer Quellung >3% führen kann. Als Folge dessen ist PP gegen Benzin weniger geeignet. Gleiches gilt auch gegenüber freiem Chlor und Ozon. Durch seine hohe Temperaturbeständigkeit gilt PP als ideal für den Einsatz in Beizanlagen, der chemischen Industrie als auch von hochaggressiven Abwässern. Die chemische Beständigkeit ist jedoch immer im Zusammenspiel mit der Betriebstemperatur, dem Betriebsdruck und eventuell von außen wirkenden Beanspruchungen zu betrachten, da sich dadurch Einschränkungen ergeben können. Die chemische Beständigkeitsliste gilt als erster Hinweis. Konkrete Anwendungsfälle können mit unserer technischen Abteilung geklärt werden.