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Polyethylen (PE) ist ein kostengünstiger Thermoplast, der sich unter anderem durch eine gute UV-Beständigkeit (rußstabilisierte Formmassen), physiologische Unbedenklichkeit und gute chemische Widerstandsfähigkeit auszeichnet. Der einfache molekulare Aufbau macht eine Wiederverwertung möglich.
PE wird im Kunststoffrohrleitungsbau in Festigkeitsklassen gemäß ISO 9080 eingestuft (PE 80, PE 100). Durch die permanente Weiterentwicklung der PE-Formmassen in den letzten Jahren wurde die Leistungsfähigkeit von PE-Rohren und - Formteilen erheblich verbessert. PE 100-Materialien werden durch ein modifiziertes Polymerisationsverfahren hergestellt, wodurch diese eine geänderte Molmassenverteilung aufweisen. Hierdurch werden eine höhere Dichte und auch verbesserte mechanische Eigenschaften wie erhöhte Steifigkeit und Härte erreicht. Die Werkstoffe der neuesten Generation sind PE 100-RC-Formmassen. Sie weisen neben der Zeitstandfestigkeit einen besonders hohen Widerstand gegen Risswachstum auf, dadurch wird unter anderem die chemische Widerstandsfähigkeit gegenüber spannungsrissauslösenden Medien verbessert.
Diese Materialien werden auch als Polyethylentypen der dritten Generation bzw. auch als MRS 10 Materialien bezeichnet. Es handelt sich hierbei um eine Weiterentwicklung der PE Materialien, die durch ein modifiziertes Polymerisationsverfahren eine geänderte Molmassenverteilung aufweisen. Dadurch haben PE 100 Typen eine höhere Dichte und auch verbesserte mechanische Eigenschaften wie eine erhöhte Steifigkeit und Härte. Die Zeitstandfestigkeit sowie der Widerstand gegen langsame und schnelle Rissfortpflanzung konnten deutlich verbessert werden. Somit eignet sich dieses Material z. B. für die Herstellung von Druckrohren größerer Dimensionen, da im Vergleich zu den herkömmlichen Druckrohren aus PE mit geringeren Wanddicken die entsprechende Druckstufe erreicht wird.
Rohre aus Polyethylen können grundsätzlich im Bereich energiereicher Strahlung eingesetzt werden. So haben sich Rohre aus PE seit vielen Jahren zur Ableitung radioaktiver Abwässer aus heißen Laboratorien und als Kühlwasserleitungen in der Kernenergietechnik bewährt. Die üblichen radioaktiven Abwässer enthalten Beta- und Gammastrahlen. PE-Rohrleitungen werden selbst nach jahrelangem Einsatz nicht radioaktiv.
Polyethylen entspricht in seiner Zusammensetzung den einschlägigen lebensmittelrechtlichen Bestimmungen (nach BGA und KTW-Richtlinien). Weiterhin sind die PE-Rohre und -Formteile auf Trinkwassertauglichkeit überprüft und zugelassen.
Infolge seiner unpolaren Struktur weist PE eine ungewöhnlich hohe Beständigkeit gegenüber einer Vielzahl von Säuren und Laugen auf. Es ist widerstandsfähig gegen wässrige Lösungen von Salzen, gegen nicht oxidierende Säuren und Alkalien. Bis 60° C ist PE gegen viele Lösungsmittel beständig, wird jedoch von aromatischen und halogenierten Fetten und Wachsen angequollen. Gegen starke Oxidationsmittel wie Salpetersäure, Ozon, Oleum, Wasserstoffperoxid oder Halogene ist PE bedingt bis nicht widerstandsfähig. Die chemische Beständigkeitsliste gilt als erster Hinweis. Konkrete Anwendungsfälle können mit unserer technischen Abteilung geklärt werden.